ZukunftsMacherin Lilia Weirich

Urlaub vom System…

ist eine Bewegung, die ich vor zwei Jahren gegründet habe. Das Logo ist ein Schaf mit Sonnenbrille. Der Auftrag lautet: Wenn wir es schaffen 2,5 Millionen Menschen in Deutschland auf meiner Website zu versammeln, können diese durch wöchentliche Aufgaben, die per Mail verschickt werden, Boykotte auslösen, die die Wirtschaft unter Druck setzen. Nur in der Masse haben wir erst den Mut etwas Verrücktes zu tun, wie zum Beispiel unsere Fernseher auf die Straße zu stellen. Danach folgt der Toaster, der Staubsauger und viele andere überflüssige Dinge, die wir für den sozial-ökologischen Wandel nicht mehr benötigen.

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Flashmob „Urlaub vom System“

Das Experiment – eine Heterotopie

Um dieses Experiment im Kleinen zu wagen, habe ich meine Arbeit und die WG in Köln aufgegeben und bin zurück in meine Heimatstadt Schwelm gezogen. Seit Oktober wohne ich hier bei einem Ehepaar, die selbst aktiv sind, in dem sie mit ihrem Verein AtelierSieben e.V. einen kleinen Teil der Fußgängerzone wiederbeleben. In diesem NostalgieViertel entsteht eine Heterotopie, es ist, als würden wir im Morgen leben.

Zukunftsstadt Schwelm

Da ich dort umsonst wohnen kann, brauche ich nur wenig um meine Versicherung zu zahlen und bin als Selbstständige frei, mich um das Projekt „Re:claim Schwelm“ zu kümmern. Ich möchte, dass Schwelm die erste Zukunftsstadt wird, angetrieben von ihren Bürger*Innen. 30.000 Schwelmer gibt es, wir brauchen um aktiv zu werden mindestens 1000. Das ist die kritische Masse in Schwelm, von der Harald Welzer spricht. Wenn diese 3,5 Prozent  ins Handeln kommen, stecken sie weitere an, die wieder weitere anstecken.

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ZukunftsMacherin Lilia Weirich

Der Weg dorthin

1) Gründung einer kleinen Redaktion

Mit 7 Schwelmer sammeln wir Gutes, dass in Schwelm passiert und teilen die Nachrichten in einer Gruppe auf Facebook. Hier wollen wir mindestens 1000 Schwelmer anziehen.

2) Monatliches Netzwerktreffen

Die Redaktion organisiert einmal im Monat ein öffentliches Treffen, wo es um die Stadtentwicklung geht und welches Ziel wir uns setzen wollen. Daran wird in AG’s gearbeitet.

3) Dokumentationen

Über Schwelmer, die sich für die Zukunft und Umwelt einsetzen berichten wir in Dokus, die sich mit der Fragestellung beschäftigen: „Wie war es vorher, wie ist es jetzt und wie soll es morgen sein?“ Damit ermitteln wir die Motivation und was die verschiedenen Menschen brauchen. Die Filme stellen wir öffentlich vor und laden zu Diskussionen ein, um andere für das Thema zu begeistern und Ehrenamtler zu gewinnen.

4) Aktionen

Wir lassen überall kleine Aktionen entstehen, die zum Mitmachen anregen, um in den Kontakt zu kommen.

5) Wir gründen die Bürgerinitiative „Re:claim Schwelm“ und werden eine eigene Kampagne fahren, noch bevor die lokalen Bürgermeister gewählt werden. Das ist wichtig, um den Schwelmern zu zeigen, dass sie selbst für ihre Stadt verantwortlich sind. Gelder sammeln wir über ein System, in dem jeder monatlich 10 Euro investiert. Bei 1000 Leuten sind das 10.000 Euro im Monat. Damit können wir den Leerstand bespielen für die Jugendlichen und Alten, die kaum Kultur oder Begegnungsstätte vor Ort finden.

Weshalb ich ZukunftsMacherin bin

Ich bin Lilia, 33 Jahre jung und wahnsinnig kreativ. Ursprünglich habe ich Modedesign studiert, einen Roman geschrieben, beim Fernsehen gearbeitet, Kurzfilme gedreht, war im Team der erfolgreichste YouTuber, bin Coach für integrative Potenzialentwicklung und habe zuletzt als Dozentin in einer Siebdruckwerkstatt gearbeitet. Nun bin ich glückliche Aktivistin und ZukunftsMacherin.

In einer Welt, in der es von Narzissten wimmelt, braucht es Antagonisten, mit Gemeinwohlorientierten Fähigkeiten. Meine Gabe ist anderen zuzuhören und wirklich interessiert zu sein. Deshalb liebe ich auch was ich tue. Zuhören, Bedürfnisse abfragen, beraten und vernetzen. Nur wie ich damit zukünftig Geld verdienen kann, weiß ich noch nicht. Am liebsten wäre mir eine Grundsicherung, die Menschen bekommen, die sich intrinsisch für die Zukunft einsetzen ohne Profit erwirtschaften zu wollen. Denn viel braucht es nicht, um was zu bewegen.

Was ich mir wünsche…

Eine zweite Person die mich unterstützt. So wie eine Band, die zusammen Musik macht, möchte ich eine*n kreative*n Partner*In an meiner Seite, mit der ich Urlaub vom System machen kann, weil es für sie selbstverständlich ist. Wo auch immer Du steckst, ich hoffe Du findest mich bald!