Urbane Landwirtschaft: Es geht noch besser!

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Die Weltbevölkerung steigt. Die natürlichen Ressourcen schwinden und werden zunehmend durch den Klimawandel bedroht. Die Zersiedelung verdrängt weiteres Ackerland, die wir für den Anbau, die Verteilung und den Verbrauch von Nahrungsmitteln benötigen. Deshalb sind zukunftsfähige Lösungen gefragt: Architekten und Stadtplaner stehen in den Startlöchern.

Der Unternehmer Henry Gordon-Smith hat 2014 „Agritecture“ (ursprünglich „Blue Planet Consulting“) gegründet, um Unternehmer bei Indoor-Farming Projekte zu unterstützen und kostspielige Fehler zu vermeiden.

Weltweit führendes Beratungsunternehmen 

„Landwirtschaft und Architektur sind seit Anbeginn der menschlichen Besiedlung eng miteinander verflochten“, erklärt Gordon-Smith. „Doch wir haben in der jüngeren Geschichte die Verbindung verloren. Bei ‚Agritecture‘ geht es darum, diese Verbindung wiederherzustellen und sie durch intelligente Planung und datengesteuerte Lösungen für eine moderne Gesellschaft funktionsfähig zu machen.“

Durch die Ausbildung von Unternehmern und die bessere Vorbereitung auf den Betriebs eines städtischen Landwirtschaftsunternehmens ist Agritecture mit mehr als 130 Kunden in etwa 50 Städten weltweit zum führenden Beratungsunternehmen für urbane Landwirtschaft geworden. 

Digitale Plattform zur Planung urbaner Farmen

Jetzt hat Agritecture seinen Wirkungsbereich durch die neue Softwareplattform Agritecture Designer erweitert. Agritecture Designer hilft weltweit Startups, Architekten oder Entrepreneure städtische Farmen durch Schulungen und Finanzmodellierungstools zu planen, die alle auf bewährten Praktiken und gesammelten Daten basieren. Ein großes Netzwerk hilft dabei, Pläne zu realisieren, Technologie und Kapital zu verbinden, die für die Umsetzung erforderlich sind.

In diesem Jahr rief Agritecture Architekten und Designer dazu auf, verschiedene Herausforderungen in Bezug auf zukünftige urbane Lebensmittelszenarien zu erarbeiten und Agritecture Designer für Best Practices und Datenmodelle zu verwenden, um ihre Lösungen tragfähiger zu machen. Hier einige Highlights der innovativen Konzepte.

Wer braucht in Zukunft noch Parkplätze?

Konzept von Eugene Gurewich, Charles Huang, Ted Klingensmith, Atmane Aouchiche von RAND Engineering & Architecture

Parkplätze ade! Sie wurden weniger gebraucht und deshalb konzentrierte sich das RAND-Team darauf einen 200.000 Quadratmeter IKEA-Betonparkplatz in Paramus für die lokale Lebensmittelproduktion neu zu gestalten. Der Designer ermöglichte es ihnen die großen Parkanlage umzuwandeln. So entstehen Gewächshäuser, vertikalen Farmen und Gemeinschaftsflächen im Freien, auf denen die Produkte des Einzelhändlers präsentiert werden. RAND hofft, dieses Konzept bald bei IKEA vorzustellen.

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Foto: Eugene Gurevich, Charles Huang, Ted Klingensmith und Atmane Aouchiche

Grüner einkaufen

Konzept von Zeynab Matar, Andrea Baraggia, Mohamed Adel El-Begermie

Der verlassene Standort Ex-Macello in Mailand war einst ein 15 Hektar großer Schlachthof. Mit dem Wunsch, den Standort durch die Integration innovativer Lebensmittelproduktion mit einem neuen Einkaufserlebnis aufzuwerten, setzte das Architektenteam einige Designer ein, um die Finanzen, den Ressourcenverbrauch und die Erträge zu visualisieren. 

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Indoor-Farm, Hochbeete und Dachgewächshaus

Inspiriert von der realen Cork Rooftop Farm, beinhaltet auch dieses Konzept die Umwandlung eines mehrstöckigen Parkplatzes in der Innenstadt. Daraus entsteht ein Lebensmittelzentrum mit einer vertikalen Indoor-Farm und einem Dachgewächshaus, sowie Lebensmittelverarbeitungs- und Einzelhandelsflächen. Mit Designer konnte Jones bestimmen, welche Pflanzen sich für vertikale Farmen im Vergleich zu Gewächshäusern oder Hochbeeten eignen. 

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Foto: Chris Jones und Brian McCarthy

Urbane Dürre

Konzept von Jorge Gerini von Sordo Madaleno Arquitectos

Etwa 85 Prozent von Mexiko sind derzeit von einer Dürre betroffen. Das gefährdet die Produktion der Landwirte. Altozano Querétaro ist eine Siedlung mit  malerischen Ausblicken, die Sonnenlicht und schattige Räume ermöglicht. Durch realistische finanzielle Berechnungen von Designer plante das Jorges Team ein gemeinschaftsorientiertes Modell, das sich auf Indoor-Farmen und Grünflächen konzentriert. Dazu zählen zwei Gewächshäuser an den beiden Enden eines zentralen Parks, einer vertikalen Farm im Gebäude und einem Restaurant.

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Foto: Jorge Gerini