Carla Cargo: Mit Lust große Lasten transportieren

Im Jahre 2016 wurde das Unternehmen „Carla Cargo“ gegründet und entwickelte einen elektrisch-unterstützten Lastenanhänger für Fahrräder. Somit ist Carla die emissionsfreie Alternative zum Auto, hilft CO2 einzusparen und die Lärmbelastung zu reduzieren. Ideal, weil Carla mit jedem Fahrrad oder E-Bike kombiniert werden kann. Und: Durch die integrierte mechanischen Auflaufbremse ist der Transport von schweren Lasten möglich und extrem sicher.

Elita Wiegand führte ein Gespräch mit dem Gründer und Inhaber Markus Bergmann.

Carla Cargo heißt Ihr Unternehmen, aber warum Carla?

Markus Bergmann: Zur Zeit unserer Gründung kam unser zweiter Sohn zur Welt. Carla ist unser Mädchen. Mir ging es bei dem Namen unseres  Startups darum, etwas Persönliches zu finden und weil wir die Aufgabe haben, die Welt ein bisschen besser zu machen, passt Carla.

Carla Cargo macht die Welt ein bisschen besser, weil der Fahrradanhänger mit einem Elektromotor ausgestattet ist. Wie muss man sich das vorstellen?

Markus Bergmann: Wir haben mit Carla Cargo das Prinzip des Elektrofahrrads auf einen Lastenanhänger übertragen. Es ist die ideale Lösung für den urbanen Raum, weil Carla robust ist und weil man damit selbst schwere Lasten bis zu 150 Kilo transportieren kann, ohne dass der Fahrer das Gewicht spürt. Unser Lastenanhänger ist nicht nur für das Fahrrad einsetzbar, sondern kann auch von einem E-Bike gezogen werden. Nun haben wir die Sicherheit im Straßenverkehr durch die Auflaufbremse und eine intelligente Motorunterstützung garantiert. Für mich ist es besonders wichtig, dass Carla emissionsfrei ist, denn in Zukunft spielen umweltbewusste und nachhaltige Transportmittel eine immer stärkere Rolle in der Stadt.

Sie setzen auf umweltbewusste und nachhaltige Transportmittel. Wie wichtig ist es Ihnen, ökologisch verantwortlich zu handeln?  

Markus Bergmann: Die Umwelt ist mir ein besonderes Anliegen und ich hoffe, dass wir Menschen dazu bewegen, aus der Blechkiste auszusteigen und ihr Konsumverhalten zu überdenken. Mit Carla Cargo geben wir einen Anstoß, denn unser Lastenanhänger kann einen PKW ersetzen und das bedeutet weniger Lärm, weniger Emissionen und weniger CO2 Ausstoß in den Innenstädten.

Nun leben und arbeiten Sie in der Nähe von Freiburg, einer Stadt, die man mit Umwelt verbindet. War die Fahrradstadt für Sie auch ein Antrieb, den Fahrradanhänger zu entwickeln?

Markus Bergmann: Mir sind die Gemüse-Transporte der Garten-Coop in Freiburg aufgefallen, die ihr Gemüse und Obst per Fahrradanhänger zu ihren Kunden fahren. Da habe ich mich gefragt, ob ein solcher Transport nicht noch effizienter sein könnte, noch leichter und komfortabler. Und dann habe ich die Idee entwickelt, den Anhänger mit einer zusätzlichen Mechanik und Elektronik auszurüsten. Das hat funktioniert und wir haben über Crowdfunding den Serienstart finanziert.

Inzwischen wird Ihr Lastenanhänger nicht nur den Transport von Gemüse genutzt, denn Sie haben viele verschiedene Modelle entwickelt. Wo kommt Carla Cargo zum Einsatz?  

Markus Bergmann: Als wir 2014 die Prototypen entwickelt haben, war uns nicht klar, wie vielfältig Carla ist. Inzwischen bauen wir für jeden erdenklichen Zweck den passenden Aufsatz und so wird unser Lastenanhänger nicht für den Transport von Paketen, Gemüse oder Kästen genutzt, sondern Handwerker transportieren damit Werkzeuge oder Gärtnereien ihre Pflanzen. Doch es gibt inzwischen auch einen Bienenstand, die Kaffee-Bar, die Infotheke, Suppenküche oder Würstchenstand, Bierausschank, Eis oder der mobile Brezel-Knödel-Stand. Der große Vorteil von Carla ist, dass man damit auch in Fußgängerzonen hineinfahren kann und damit ist Carla auf die innerstädtischen Bedürfnisse angepasst.

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Nun steht die Bundesregierung unter Druck: Die CO2 Werte müssen gesenkt werden. Vermutlich ein Grund, warum Ihr Carla Lastenanhänger mit Elektroantrieb gefördert wird. Für wen kommt das in Frage? 

Markus Bergmann: Ja, es ist natürlich positiv, dass die Bundesregierung seit März diesen Jahres Lastenfahrräder und Lastenanhänger mit Elektroantrieb fördert. Das gilt für Unternehmen und Genossenschaften, öffentliche, Hochschulen, aber auch Kommunen. Gefördert werden 30 Prozent der Ausgaben für die Anschaffung, maximal jedoch 2.500 Euro pro Lastenfahrrad. Genaue Informationen dazu findet man auf unserer  Website.

Was sind Ihre weiteren Pläne?

Markus Bergmann: Wir haben uns inzwischen recht gut positioniert, aber natürlich würde ich gerne noch wachsen und viele vom Auto auf unser Fahrradlastenträger zum Umsteigen bewegen, um die Umwelt zu schonen.